Laminatboden verlegen – was gilt es zu beachten

Egal ob man in ein neues Haus oder in ein bestehendes Objekt zieht, um das Thema Bodenbelag kommt kaum jemand herum. In den letzten Jahrzehnten hat sich Laminat einen Namen gemacht. Viele Baufirmen statten mittlerweile Mehrparteienhäuser automatisch mit diesem Bodenbelag aus. Doch auch bei Sanierungsarbeiten wählen Deutsche gerne den pflegeleichten und vergleichsweise günstigen Belag. Einer der großen Vorteile ist, dass es Laminat in vielen verschiedenen Farben und Maserungen gibt. Die Beschichtung ist unter anderem in freundlichem Ahorn, edler Buche, dunklen Tönen oder mit auffallenden Mustern erhältlich.

Wissenswertes rund um das Thema Laminat

Wer hat es erfunden? Diese Frage stellt sich für viele, die einen Laminatboden in ihren eigenen vier Wänden verlegen möchten. Den hygienischen Bodenbelag verdankt die Welt den Schweden. Der erste Laminatboden wurde im Jahr 1977 hergestellt. Schon davor wurde mit Laminat gearbeitet. Zwar wird das Wort umgangssprachlich als Synonym für den Boden verwendet, tatsächlich besagt es jedoch nur dass es sich um einen Werkstoff aus mehreren Schichten handelt. Bereits in den 1920 er Jahren kamen Laminate für Wandpaneele und Arbeitsflächen zum Einsatz.

Der 1977 in Schweden vorgestellte Laminatboden wurde bereits nach dem modernen HPL Verfahren hergestellt. Das Wort steht für High Pressure Laminate: Dabei werden relativ günstige Materialien wie Pappe oder Papier mit einem speziellen Verfahren imprägniert, was sie robust und pflegeleicht macht. Diese Platten werden in unzähligen Designs hergestellt und bilden die oberste Schichte des Bodens. Hier noch weitere Informationen über die Zusammensetzung der Laminat Paneele:

  • Die Unterschicht des Laminatbodens wird als Gegenzug bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine feine Kunststoffschicht oder ein behandeltes Papier. Der Gegenzug sorgt dafür, dass sich das Paneel bei Beanspruchung nicht verformt.
  • Die Trägerplatte besteht aus einer Faserplatte: Sie lässt sich so bearbeiten, dass an den Kanten Rillen eingefräst werden können. Sie bilden das Click-System, das es auch Laien ermöglicht Laminat ohne viel Aufwand und teure Werkzeuge zu verlegen.
  • Über der Trägerplatte liegt ein Underlay: Dieses System kommt bei Produkten der Abriebklasse 33 und höher zum Einsatz. Es sorgt für eine bessere Widerstandsfähigkeit
  • Das Dekopapier ist jene Schicht, die man an der Oberfläche sieht: Manchmal bestehen Overlay und Dekofolie aus einer Schicht.

Damit der Laminatboden lange hält und auch nach vielen Jahren seine Form behält, wird die Oberfläche mit Harzen (Acryl oder Malamin) versiegelt. Sie schützen den Boden vor äußeren Einflüssen.

Laminat verlegen – so einfach geht´s

Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich ein Laminatboden selbst verlegen. Mit dem Arbeiten gleich nach dem Kauf zu beginnen ist allerdings keine gute Idee. Experten empfehlen nämlich, die Paneele rund 48 Stunden vor dem Verlegen auszupacken und zu akklimatisieren. Dabei sollte eine Temperatur von mindestens 18 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von maximal 70 Prozent herrschen. In der Zwischenzeit bietet es sich an, den Boden sorgfältig vorzubereiten. Zunächst einmal muss man prüfen ob der Boden eben ist, gegebenenfalls muss der Untergrund begradigt werden. Wichtig ist auch, dass der Boden keine Restfeuchte mehr enthält, was oft bei neuen Häusern oder Wohnungen passiert. Kleine Unebenheiten lassen sich mit spezieller Ausgleichsmasse begradigen.

Einer der wenigen Nachteile eines Laminatbodens ist, dass man Tritt stark durchhört. Wer den Boden Belag dämmen möchte, bringt eine Trittschalldämmung an. Dazu bieten sich unter anderem Produkte aus Filz, PE-Schaumfolie oder Kork an. Beim Verlegen des Bodens sollten die Dielen dem Lichteinfall folgen. Wichtig ist am Rand rund einen Zentimeter freizuhalten, weil sich das Material unter Umständen ausdehnt. Den Spalt kann man gut mit Sockelleisten überbrücken.

Laminat überzeugt mit vielen Vorteilen

Seit den 1990er Jahren zählt Laminat zu den beliebtesten Bodenbelägen. Kein Wunder, denn das Material überzeugt mit vielen Vorteilen. Einer davon ist der vergleichsweise günstige Preis: Laminat ist deutlich billiger als Parkett, überzeugt jedoch mit heimeligem Flair. Es gibt unzählige Variationen in Holzoptik, jedoch auch Steinimitate, Landhausdielen und viele andere Modelle sind verfügbar. Laminat ist außerdem robust: Es zahlt sich beim Einkauf aus, auf die Widerstandsklassen zu achten. Sie geben an wie gut der Boden Belastungen standhält. Für Wohnräume mit geringer Nutzung reicht die Klasse 21 aus. Sie ist zum Beispiel für das Schlaf- oder Gästezimmer geeignet. Wohn- und Esszimmer, wo sich in vielen Haushalten das Leben abspielt, sind mit der Klasse 22 perfekt ausgestattet. Für den Flur und andere intensiv beanspruchte Räume lohnt sich die Investition in die Klasse 23.

Laminatboden ist bestens für Allergiker geeignet: Anders als bei Teppich verfangen sich in dem Belag keine Milben und Staubpartikel. Der Boden kann jederzeit abgesaugt oder mit einem feuchten Tuch aufgewischt werden. Außerdem lässt er sich ideal mit einer Fußbodenheizung kombinieren. Auch Tierbesitzer entscheiden sich gerne für einen Laminatboden. Die scharfen Krallen von Hund und Katze hinterlassen bei Varianten in einer hohen Widerstandsklasse keine Spuren. Nicht zuletzt wählen Haus- und Wohnungsbesitzer gerne Laminatböden, weil sie lange ihre Form behalten. Das Material bleicht auch bei Sonneneinstrahlung nur wenig aus.